Aktuell sind sich viele Wissenschaftler*innen einig: Die Omikron-Variante des Corona-Virus ist zwar deutlich infektiöser als die bisherige Delta-Variante, aber auf der anderen Seite auch weniger gefährlich. „‚Mit Omikron ist das Erreichen der endemischen Lage wahrscheinlicher als bisher, weil die Virusvariante so extrem effizient in der Ausbreitung ist, dass sie jeden mit unzureichender Immunität treffen wird‘, sagte Ralf Bartenschlager, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Virologie, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.“ (Julia Beigel, RND, 07.01.2022)
Doch wie dieser Weg aussieht liegt weiterhin in den Händen der Politik. Ja, die Wahrscheinlichkeit hospitalisert werden zu müssen ist für die einzelne Person deutlich geringer als bei der Delta-Variante, ABER durch die höhere Infektiösität von Omikron steigen die Infektionszahlen so stark, dass trotzdem mehr Menschen als vorher hospitalisiert werden müssen. Dies sieht man bisher zum Beispiel im europäischen und US-amerikanischen Ausland. So wurden, laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, zum Beispiel in den USA 662.000 neue Corona Infektionen gemeldet. Gleichzeitig kam laut der gleichen Quelle zu 123.000 Krankenhauseinweisungen, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Und genau das kann bei Omikron auch in Deutschland zum Problem werden. Außerdem gibt es aktuell noch keine verlässlichen Zahlen zu LongCovid nach einer Infektion mit Omikron.
Dazu kommt auch, dass durch die höhere Infektiösität natürlich auch medizinisches Fachpersonal betroffen ist. Außerdem ist der Status des deutschen Gesundheitssystems nicht mehr der von vor der Pandemie. Viele Fachkräfte haben leider inzwischen wegen schlechter Arbeitsbedingungen gekündigt. Durch diese beiden Entwicklungen gibt es auch weniger Fachpersonal, das Coronakranke versorgen kann. So ist es in Frankreich deswegen inzwischen dazu gekommen, dass Corona-positives, medizinisches Fachpersonal bei einem asymptomatischen Verlauf oder milden Symptomen weiterarbeiten muss. Zumindest in Deutschland ist dies jedoch laut Bundesminister Prof. Dr. Karl Lauterbach nicht geplant.
Daher braucht es neben den pharmazeutischen Mitteln zum Kampf gegen die Pandemie, also den Impfungen, auch weiterhin nicht pharmazeutische Mittel, wie Lockdowns, Maskenpflicht oder Abstandsgebot, aber auch Kontaktbeschränken werden nötig sein. Auch muss zeitnah ein angepasster Impfstoff, der gegen Omikron, Delta und alle anderen bisher bekannten Varianten wirkt, entwickelt und von den jeweiligen Behörden zugelassen werden.
Am Anfang der Pandemie wurde davon gesprochen, dass man den Kampf gegen selbige mit einem Marathon-Lauf vergleichen kann. Genau diese Metapher, passt hier erneut, denn ja, wir kommen langsam in den letzten Abschnitt dieses Laufes, aber dieser ist immer der schwerste. Daher braucht es jetzt mehr denn je einen gemeinsamen Kampf gegen die Pandemie, mit Impfpflicht, Kontaktbeschränkungen, FFP-2-Masken und Abstandsgebot.
Quellen:
[1] https://www.rnd.de/gesundheit/omikron-ist-das-jetzt-der-anfang-vom-ende-der-pandemie-LKHXRGZQZNC2HB57T74RY53KJQ.html
[2] https://www.rnd.de/politik/corona-in-den-usa-hospitalisierungen-auf-rekordniveau-VMPNVICRYZHR5I46GOUKUL5QF4.html
[3] https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/positiv-zum-dienst-in-der-klinik-100.html
[4] https://img.br.de/c76b4cc6-5e74-49d0-928d-7ebb56bf9995.jpeg?q=80&rect=29%2C365%2C5155%2C2898&w=1200 (Bildquelle)